In der Schwangerschaft beschäftigen wir uns viel mit körperlicher Entwicklung. Zunächst wird das Kind schon im Bauch detailliert beschrieben, welcher Körperteil wächst in welcher Woche, dann beobachten wir am Säugling, seine Fähigkeit zu greifen, zu sitzen, zu Krabbeln und so fort. Und es gibt Untersuchungen darüber, dass alle Kinder ich in bestimmten Stufen zu laufenden Wesen entwickeln, die Ihre Hände sicher im Alltag benutzen können.
Weniger intensiv wurde bisher in Augenschein genommen, dass die psychosoziale Entwicklung von Kindern in ähnlichen Stufen verläuft, die auch nacheinander in individuellem Tempo durchlaufen werden. In diesem Entwicklungspfad könnte man als Ziel den selbstsicheren, selbstbestimmten, sich selbstverwirklichenden Erwachsenen sehen. Doch wie sind die Stufen dorthin?
Dazu gibt es verschiedene Modelle, welche die Entwicklung in Stufen, die aufeinander folgend durchlaufen werden. Den meisten dieser Modelle gemeinsam ist, dass die erste Stufe der Entwicklung diejenige ist, in welcher der Säugling lernt, sich auf dieser Welt als gesehen, versorgt und sicher wahrzunehmen. Das Kind weiß dabei weder, dass es ein eigenständiger Mensch ist, noch welche Bedürfnisse es hat, noch woher seine starken Gefühle kommen… Es hat auch keinen bewussten Willen, der es antreibt, die Versorgung einzufordern. Das Kind spürt in dieser ersten Lebensphase einfach nur Mangel oder Fülle, Hunger oder Sättigung, Einsamkeit oder Geborgenheit.
Wir Mütter haben die Aufgabe, durch die Erfüllung aller seiner Bedürfnisse wie Hunger, Wärme, Nähe, Sauberkeit, das Gefühl zurückzugeben, dass alles in Ordnung ist. Dass es sicher ist. Dadurch entsteht im Ergebnis Urvertrauen, eine sichere Bindung, Verwurzelung… wie wir es auch nennen.
Es gibt kein Verwöhnen von Säuglingen im ersten Lebensjahr.
Wenn wir in dieser frühen Phase alle Akkus des Kindes füllen, kann sich in seinem Inneren von vornherein das Gefühl breitmachen, dass es sich um sein Überlegen keine Sorgen machen muss. Es wird sich sicher fühlen, darauf vertrauen, dass es immer unterstützt wird und dass es immer wieder bei der Mutter Trost findet.
Auf Basis dieser Erfahrungen im ersten Lebensjahr, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind in der darauffolgenden Phase von ganz alleine, Schritt für Schritt, seinen Drang zu Unabhängigkeit entdeckt, dass es anfängt, sich langsam von der Mutter zu entfernen, dass es nach und nach auch andere Bezugspersonen ohne größere Not akzeptiert und sich dort wohlfühlt viel höher, als wenn es diese Sicherheit nicht gewinnt.
Wenn Du also als Frau Deine Freiheit wertschätzt, dann prüfe vielleicht für Dich, inwieweit Du innerlich manchmal nach einer Abkürzung suchst, mit der Du diese so schnell wie möglich nach der Geburt wieder zurückerobern kannst. Und wenn das so sein sollte, nimm das an und denke darüber nach, ob Du Dir auch vorstellen könntest, dieses Bedürfnis ein paar Monate zurückzustellen. In dieser Zeit könntest Du frühzeitig positive Energie und Zeit in die Beziehung zu Deinem Kind investieren, die Dir später nachhaltiger und harmonischer Deine Freiheit wiederschenkt.
Zusammengefasst: erst enge Bindung, dann Schritt für Schritt nachhaltige Freiheiten für Dein Kind und damit auch für Dich!
Wenn Du Dich dafür interessierst, wie das gehen könnte, melde Dich direkt für eine kostenfreie Erstberatung zur Erziehungsvorbereitung mit mir.
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