Ein Kind zu bekommen ist ein wunderbares Geschenk.
Und gleichzeitig erzählen mir Frauen, die Mütter werden, dass auch das ein oder andere aus dem alten Leben verloren geht. Dass durch das Baby das eigenen Leben nicht nur reicher wird, sondern auch komplexer und schwieriger zu organisieren.
Manche Mütter werden von der Liebe zu ihrem ersten Kind geradezu überrollt.
Sie nimmt so viel Raum ein, verlangt so viel Fürsorge für das Kind, erlegt ihnen so viel Verantwortung auf, dass sie schon bald selbst nur noch eine funktionierende Rolle sind.
Und natürlich ist es nicht nur die Liebe zum Kind, die Erwartungen produziert. Auch das Bild vom Muttersein, dass an in unserer Umgebung an diese Rolle geknüpft ist, tut ihren Teil dazu. Gerade wenn Du eine leistungsbereite Frau bist, die im Leben etwas erreichen möchte, ihre Potenziale ausschöpfen möchte und sich mit ihrer Arbeit finanziell unabhängig machen möchte, stellst Du selbst wahrscheinlich auch hohe Ansprüche an Dich und Deine „Performance“ als Mutter. Deine eigene Familie, Freunde, Kollegen und nicht zuletzt Social Media tuen das Übrige hinzu.
Die Anforderungen drohen Dir über den Kopf zu wachsen…
Irgendwann wird nur noch der Alltag abgehakt.
Das wichtigste, also das Kind, wird möglichst optimal versorgt und entwickelt.
Die Frau in der Mutter kann dabei auf der Strecke bleiben…
Ich kann viele Geschichten erzählen, in denen Frauen sich selbst zu verlieren drohten, als sie ein Baby bekamen:
- von einer leitenden Angestellten, die schon in den ersten Monaten so von dieser emotionalen Gemengelage übermannt wurde, dass sie Angst hatte, nicht in ihren Job zurückkehren zu können, geschweige denn die geplante Beförderung antreten zu können,
- von Frauen, die ganz bewusst ihre gute Arbeit ruhen lassen, um sich bestmöglich und weitgehend alleine um ihre Kinder kümmern zu können, und irgendwann merken, dass sie in ihrem Leben selbst nicht kaum noch eine Rolle spielen,
- von ganz normalen, vernünftigen Frauen, die weder ein Unternehmen leiten noch vollständig zu Hause bleiben wollen, und auf dem Weg zu ihrer Vereinbarkeit zwischen allen Anforderungen die Orientierung verlieren.
Aber er gibt Wege, wie Du Dich als Frau, die ein Kind bekommt, auch selbst im Blick behalten kannst.
Wie Du selbst bewusst gestaltest, wer Du bist, was Du Deinem Kind gibst, und wie es für Dich eigentlich als Mutter sein soll…
- Erwarte nicht, dass es von alleine klappt.
- Erlaube Dir den Gedanken, dass Du all die Erwartungen, die auf Dich einprasseln, NICHT ERFÜLLEN MUSST!
- Erkenne Deine eigenen Wünsche in Bezug auf Dein Leben, Deine Mutterschaft und Dein Familienleben, sage offen, was Dir wirklich wichtig ist und gestalte selbstbestimmt und aktiv, was Du gestalten kannst.
- Dann wird es auch einfacher, den Rest gelassen anzunehmen.
Du musst nicht verloren gehen, um einen gute Mutter zu werden.
Du musst keine wirklich wichtigen Dinge aufgeben, wenn Du ein Baby bekommst. Auch nicht beim 2. oder 3. Kind.
Du musst beim Mama werden nicht aufhören, Du selbst zu sein. Frau zu sein.
Sprich unbedingt mit Frauen, die Dir ehrlich erzählen, wie es ist. Und sprich mit Frauen, von denen Du denkst, dass sie es gut hinbekommen. Aber nicht mit den leuchtenden Vorbildern, die den Anschein haben, sie könnten alles auf einmal haben. Sprich mit Frauen, die wie Du sind, nur ein oder zwei Schritte weiter in ihrem Leben. Sprich mit Frauen, die Dir nicht das Blaue vom Himmel versprechen, nur von Liebe und Leichtigkeit erzählen oder davon, wie gut sie alles schaffen.
Und wenn Du keine Frauen kennst, die gut für sich sorgen, such weiter.
Such nach Communities, die zu Dir passen. Zum Beispiel die Gruppe „sicher und entspannt in Deine Mutterrolle finden“.
Wende Dich an jemanden, an den Du glauben kannst, Dich auf dieser Transformation zum Mutterwerden zu unterstützen.
Nutze kostenlose Foren, die Zuhörzeit anbieten, wie z.B. REDEZEIT FÜR FAMILIEN oder lokale Begegnungsorte, wie z.B. das Geburtshaus Hamburg, um verschiedene Perspektiven kennenzulernen.
Und nimm von Anfang an Kontakt zu realen Müttern auf, die diesen Weg parallel mit Dir gehen, z.B. in Krabbel-Gruppen und ähnlichen Kursen, die authentisch und lebensnah in dieser Phase unterstützen, z.B. bei Familienschaft.
Sprich… gerne auch mit mir… ein erstes Gespräch ist immer kostenlos.